Gewinner 2. Förderrunde

Das sind die fünf Gewinnerprojekte der zweiten Förderrunde des Innovationswettbewerbs, die jeweils mit bis zu 20.000 Euro und Qualifizierungsmaßnahmen unterstützt werden und auf dem Blog demokratie.io fleißig über ihr Tun berichten werden:

 

TraceMap von Tracemap gemeinnützige UG

Wir wollen mit TraceMap eine Online-Plattform für kollektive Faktenüberprüfung und konstruktive Diskussionen etablieren. NutzerInnen können sich dann die einflussreichsten Social-Media-Inhalte zu einem Thema visualisieren lassen, diese analysieren, diskutieren und klassifizieren. Durch Regulierung und Verifizierung der Diskussionsinhalte auf der Plattform soll eine faktische und respektvolle politische Diskussionskultur entstehen. So wollen wir Falschnachrichten und Hate Speech kollektiv bekämpfen und Social-Media-NutzerInnnen zu partizipativer und demokratischer Meinungsbildung befähigen.

 

welobby von welobby (Verein)

welobby möchte eine „Lobby für alle ohne Lobby“ sein. Dazu entwickeln wir zum einen eine digitale Plattform , auf der alle Bürger*innen und NPOs ihre gesetzlichen/politischen Anliegen vorstellen und (mitfinanzierende) Unterstützer finden können. Ist die Summe zur Deckung der Lobbykosten via Crowdfunding erreicht, können professionelle politische Interessenvertreter*innen loslegen und das Thema aktiv und auf transparente, faire Art gegenüber der Politik vertreten. Zum anderen entwickeln wollen wir digitale Tools, mit denen wir transparent über die jeweilige Lobbyarbeit und damit über politische Prozesse aufklären wollen.

 

SpeakUp von Liquid Democracy e.V.

Diskussionsveranstaltungen sind ein wichtiger Bestandteil unserer Demokratie, mit dem Millionen Menschen jedes Jahr in Berührung kommen. In der Praxis sind Diskussionen jedoch oft zu kurz und zu viele Menschen werden dabei ausgeschlossen. SpeakUp ist ein Online-Assistent, der Diskussionen mit vielen Teilnehmenden inklusiver macht. SpeakUp ist ein Online-Raum, in dem während einer Veranstaltung über Smartphones Fragen gestellt werden, die die anderen Teilnehmer*innen direkt sehen. Auch schüchterne Menschen und solche mit Sprachbarrieren können sich so beteiligen.

SpeakUp vereinfacht zudem Redelisten. Moderator*innen können Merkmale festlegen, die die Teilnehmenden mit ihrem Redewunsch auswählen, z.B. Gender oder andere relevante Merkmale. SpeakUp zeigt live, welche Merkmale in der Diskussion überwiegen. Das gibt allen die Möglichkeit, bisher unterrepräsentierte Perspektiven zu identifizieren und gegenzusteuern.

 

DICIDE von Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft & Co.

Wir wollen unter Einsatz eines digitalen Wahlsystems die Demokratie in der EU lebendiger machen! Wir arbeiten an der Entwicklung eines Prototypen zusammengesetzt aus den Technologien von Random-Sample-Voting (David Chaum) und eID+ (Procivis AG). Letztere ermöglicht eine sichere Authentifizierung von potentiellen TeilnehmerInnen. Aus deren Gesamtheit wird zuerst eine zufällige Stichprobe gezogen welche im Anschluss “voting ballots” erhalten, welche vom Random-Sample-Voting-Framework erzeugt werden und eine Ja/Nein-Abstimmung ermöglichen. Die digital abgegebenen “voting ballots” geben ein repräsentatives Meinungsbild der Gesamtheit zum jeweiligen Abstimmungsgegenstand wieder. ​

Damit sich die BürgerInnen Europas auch zukünftig gut und zeitgemäß durch die von ihnen gewählten PolitikerInnen vertreten fühlen, bedarf es der kontinuierlichen Weiterentwicklung von Werkzeugen politischer Beteiligung – und das auf allen politischen Ebenen. ​Unser Prototyp verspricht kostengünstige, sichere und repräsentative Abstimmungen. Seine Vorteile erlauben seinen regelmäßigen Einsatz zur Stärkung der Bürgerpartizipation in der EU.

 

Ezra von Landesverband KInder- und Jugendfilm e.V.

Aufbauend auf einer Geschichte, die wir mit einer Gruppe Jugendlicher im Rahmen eines Actionbound-Projekts (digital gestutzte Stadterkundung) zur Demokratie-Bildung mit Sozialraumbezug entwickelt haben, wollen wir nun ein Comuterspiel entwickeln und erstellen. Fokus des Spiels ist es, im spielerischen Kontext grundlegende Funktionsweisen unserer demokratischen pluralen Gesellschaft erfahrbar zu machen. Wie, wo und in Ausverhandlung mit wem Entscheidungen, sowohl auf Kommunaler wie auch ubergeordneter Ebene, getroffen werden. Die Geschichte wird aus der Perspektive eines sich muslimisch identifizierenden Mädchens erzählt, die mit einer Problemstellung konfrontiert wird, die sie ins Handeln bringt.

Ziel ist es den jugendlichen SpielerInnen Perspektiven für die Vertretung der eigenen Interessen zu vermitteln, um eigene Handlungsräume zu erkennen und sich diese anzueignen. Um die Glaubwürdigkeit und damit die Wirkmächtigkeit des Spiels zu erhöhen, werden Handlung, Gamedesign und Gestaltung des Spiels partizipativ mit der Zielgruppe in Workshops erarbeitet. Gemeinsam mit professionellen ProgrammiererInnen und DesignerInnen wird das Spiel schlussendlich programmiert und danach kostenlos im Browser spielbar sein. Hiermit eignet es sich auch fur den Einsatz in Jugendzentren und Schulena, da Kosten und Hardware nicht als Hürden auftauchen.